Aussenputz und Innenputz im Winter verarbeiten – so geht’s!
Bei kalten Temperaturen ist es besonders wichtig, dass die Temperaturen des Putzgrunds, der umgebenden Luft sowie des zu verarbeitenden Materials bis zum Erhärten des Putzes über 5 °C betragen. Die abgeschlossene Erhärtung kann mit der Daumendruckprobe geprüft werden. Wenn es erforderlich ist, können diese Temperaturen durch ein gleichmässiges Beheizen sichergestellt werden – das direkte Beheizen des Putzes oder das schockartige Aufheizen der Bauteile mit Heissluftgeräten ist jedoch nicht zulässig!
Im Innenbereich ist es auch bei kalten Temperaturen besonders wichtig, durch ein regelmässiges und effizientes Stosslüften oder Querlüften die Luftfeuchtigkeit auf einem angemessenen Niveau zu halten, da sich diese ansonsten als Kondensat auf der Putzoberfläche absetzen kann und zur Bildung von Sinterschichten führt. Der Einsatz von Bautrocknern für eine schnellere Trocknung ist nicht zulässig. Der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten unmittelbar nach der Fertigstellung der Putzarbeiten ist nicht empfehlenswert, wenn mit Kalk-, Kalkzement- oder Zementputz gearbeitet wurde. Bei der Verwendung von Gipsputz oder Lehmputz ist zu beachten, dass Propangasheizgeräte nicht zur Trocknung geeignet sind, da diese die Luftfeuchtigkeit im Innenraum stark erhöhen.
Im Aussenbereich darf ohne entsprechende Schutzmassnahmen nicht verputzt werden, wenn mit Frost zu rechnen ist und auch die nächtliche Abkühlung der Aussenfassade sollte nicht ausser Acht gelassen werden. Gerade bei klarem Himmel geht durch die Abstrahlung viel Wärme verloren. Ein Verputzen im Aussenbereich bei kalten Temperaturen im Winter ist nur dann möglich, wenn die Arbeitsstelle komplett von der Aussentemperatur abgeschlossen ist und dieser Arbeitsraum auch bis zur Aushärtung des Putzes gleichmässig beheizt wird.